091 by Ein Geist kehrt zurück

091 by Ein Geist kehrt zurück

Autor:Ein Geist kehrt zurück [zurück, Ein Geist kehrt]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-01-05T15:15:39+00:00


Eine Namensgleichheit! Es gab noch einen zweiten Lane Campas, und der war gestorben!

Aber Lanes Bett war leer gewesen, und sein ungewöhnlicher Name kam wohl in ganz England kein zweites Mal vor. Die Sekretä-

rin mußte den richtigen Lane meinen. Ihren Lane!

Suzie verstand die Welt nicht mehr. Lane war voller Optimismus gewesen. Er hatte sich gut erholt. Wie konnte er plötzlich tot sein?

Sie wollte es wissen, aber die Sekretärin sagte, über die Todesursache könne Sie keine Auskunft geben.

Wie vor den Kopf geschlagen saß Suzie da. Sie fühlte sich mit einemmal schrecklich allein. Über Nacht war sie zum einsamsten Menschen von* der Welt geworden.

Da Lane keine Verwandten hatte, fragte Suzie heiser, ob sie seine persönlichen Dinge haben könne. Die Sekretärin nannte ihr das Zimmer, wo ihr die Habseligkeiten des Verstorbenen ausgehändigt werden würden.

Wie in Trance erhob sich Suzie und verließ mit schleppenden Schritten das Büro des Chefarztes.

Welche Zimmernummer ihr die Sekretärin genannt hatte, hatte sie nach einer Minute schon wieder vergessen. Sie fragte sich durch.

Und schließlich betrat sie einen nüchternen Raum, in dem sich vier Metallregale befanden. Vor einem großen Schreibtisch blieb sie stehen und stierte die magere schwarzhaarige Frau geistesabwesend an, die zu ihr aufblickte.

»Sie wünschen?«

»Die Sachen von Lane Campas«, hörte sich das rothaarige Mädchen sagen.

»Wann ist er gestorben?«

»Letzte Nacht.«

»Augenblick.«

Die magere Frau erhob sich und ging zu den Regalen. Sie sagte, Suzie hätte etwas mitbringen sollen, wo man die Sachen des Verstorbenen hätte hineinpacken können. Eine Reisetasche oder ähnliches.

»Ich … ich wußte nicht … daß er … Es kam so überraschend«, sagte Suzie. Jedes Wort strengte sie an und schmerzte sie in der engen Kehle.

Die schwarzhaarige Frau legte Lanes Habseligkeiten vor. Suzie kämpfte gegen die Tränen an. Sie mußte unterschreiben, und dann stopfte die Frau alles in einen großen orangefarbenen Nylonsack.

Das Ende eines Menschen. So deprimierend nüchtern sah es aus!

Suzie murmelte einen Gruß und ging. Als sie aus der Klinik trat, vernahm sie zwischen Büschen ein helles Fiepen, und als sie sich umdrehte, entdeckte sie ein graues Fellbündel.

Eine Ratte!

Das Tier kroch ohne Furcht näher. Suzie holte mit dem Nylonsack aus und schlug damit nach der Ratte.

Der Nager flitzte herum und verschwand, und Suzie Trane setzte ihren Weg fort. Daheim holte sie Lanes Habseligkeiten aus dem Sack und legte sie im Wohnzimmer auf.

Unendlich traurig blickte sie sich um. Das war alles, was ihr von Lane Campas geblieben war.

Sie war so unglücklich, daß sie Lane am liebsten in den Tod ge-folgt wäre.

* »Es kann der Frömmste nicht ‘in Frieden leben, wenn es dem bö-

sen Nachbarn nicht gefällt«, zitierte Noel Bannister am Abend diesen wahren Spruch.

»Was ist passiert?« fragte ich den Amerikaner.

»Oh, im Grunde nicht viel. General Mayne hat angerufen und mir mitgeteilt, daß ich mir meinen erholsamen Urlaub hier in London von der Backe streichen kann. Ich werde drüben gebraucht.« Noel seufzte. »Tja, so geht’s einem, wenn man das Talent hat, sich unent-behrlich zu machen.«

»Wann reist du ab?«



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